Und bereits einen Tag später am 5.Mai 2021 wieder eine Gemeinderatssitzung. Diesmal aber als Videokonferenz.
Das war auch gut so, denn 22 Punkte standen auf der Tagesordnung OHNE den nichtöffentlichen Teil, der sich noch anschloss.
Diskutiert wurde unter anderem über den neuen Namen für die August-Lämmle-Schule. Nachdem es über Leserbriefe, Facebookeinträge viele Stimmen gab, den von der Schulkonferenz vorgeschlagenen Namen Claire-Heliot-Schule zu überdenken - sollte doch eine Löwendompteuse, die ein paar Jahre auf dem Rappenhof gewohnt hatte, zukünftig die Schule mit ihrem Namen schmücken. Susanne Kogel (CDU) verwies darauf, dass zwar zur damaligen Zeit dies mit Sicherheit eine besondere Frau war, ihr Beruf aber heute sehr kritisch gesehen werden würde. Nun drehen Arbeitsgruppe, Schulkonferenz incl. interessierte Gemeinderäte eine Ehrenrunde. Die 2.Wahl, die Schule Gemeinschaftsschule Leonberg-Ramtel zu nennen, wurde als zu wenig wertschätzend empfunden. Haben doch andere Schulen meist auch einen Namen einer wichtigen und herausragenden Person erhalten.
Weiter ging es mit der Anschaffung eines Abrollbehälters Hygiene für die Leonberger Feuerwehr. Müssen wirklich wir den Container kaufen oder könnte er nicht über den Kreis angeschafft werden und dann im ganzen Kreis eingesetzt werden? So auch ein Hinweis von unserem neuen CDU-Fraktionsmitglied Bernhard Kogel. Schließlich sind 160 TEUR in Zeiten knapper Mittel, die jetzt durch Corona noch knapper werden, nicht gerade wenig. Und der Landeszuschuss hierfür ist nicht gerade üppig, da solch eine Anschaffung keine Pflicht ist. Die Mehrheit war dann für die direkte Anschaffung, auch um die ehrenamtlich Aktiven besser bei ihrer Arbeit zu unterstützen und zu schützen. Die CDU-Fraktion hätte es begrüßt, wenn das Thema eine Ehrenrunde gedreht hätte, gerade um auch den Kreis mit einzubinden. Schließlich sind die meisten schwierigen Einsätze auf der Autobahn zu stemmen, wo dann der neue Hygienebehälter zum Einsatz käme.
Das geplante Parkraumbewirtschaftungskonzept führte auch nochmals zu Diskussionen. Warum fehlt ein Teil von Eltingen oder das Ramtel, wo es doch seit vielen Jahren Beschwerden über zugeparkte Bereiche gibt und Anwohner keine Parkplätze finden. Die CDU-Fraktion machte sich für eine Ergänzung des Ramtelgebietes stark, insbesondere rund um die Gewog-Siedlung und den Bereich rund um die Breslauer Str. und den dortigen Seitenstraßen sowie der Gerlinger Str.. Ottmar Pfitzenmaier (SPD) zählte ein Straßenquartier in Eltingen auf, dass unbedingt noch mit ergänzt werden sollte. Die Räte stimmten den Vorschlägen dann auch so zu. "Was nicht schriftlich festgehalten und beschlossen ist", so die Meinung der CDU-Fraktionsvorsitzenden Elke Staubach, "gerät sonst wieder in Vergessenheit und verschwindet wieder in der Schublade".
Längere Diskussion gab es noch um die Entwicklung des "Postareals". Hier will ja die Firma Strabag neben Wohnungen, Büros auch Einzelhandel ansiedeln und ein Hotel erstellen. Auf Grund von Corona wird nun das Hotel zurückgestellt. Hier stimmten die Räte auch alle zu. Kritischer gesehen wurde der Stellplatzschlüssel für die Wohnungen. Gerade vorher hat die Diskussion um die Parkraumbewirtschaftung gezeigt, dass Autos auch irgendwo einen Parkplatz benötigen. Willi Wendel führte für die CDU aus, dass der Investor die Rahmenbedingungen kannte, als er an dem Wettbewerb teilgenommen hat und bei der damaligen Abgabe mit 500 Parkplätzen gestartet sei, wovon nun nur noch 270 auf dem eigenen Areal übrig seien. Die Stadt und die Räte kämen dem Investor schon entgegen, indem erst bei Wohnungen ab 65 qm der Faktor 1,5 Stellplätze greifen würde. In der jüngeren Vergangenheit mussten die Bauträger mind. ab 40 qm 1,5 Stellplätze pro Wohnung vorhalten, Beispiel Kreissparkasse. Der Investor wollte für die barrierefreien Wohnungen ab dieser Größe nur 1,0 Stellplätze errichten. Das sah die CDU als kritisch an und bestand auf 1,5 Stellplätze pro Wohnung ab 65 qm, egal ob barrierefrei oder nicht. Aus eigener Erfahrung wusste Willi Wendel, dass Personen, die in der Familie jemand mit einem handicap haben, oft 2 PKW besitzen. Dafür muss dann auch entsprechend Platz vorhanden sein. Die Mehrheit der Räte folgte dem Antrag der CDU. Nun muss der Investor umplanen. Aber es gibt noch mehr Hausaufgaben, die es zu erledigen gilt, wie die Optimierung des Radweges entlang der Eltinger Straße zur Lindenstraße oder die Andienung. Hier hat Prof.Dr. Maurmaier (FDP) als erfahrener Verkehrsplaner seine Unterstützung angeboten.
Allein der öffentliche Teil der Videokonferenz endete erst gegen 22 Uhr.